Israel und Deutschland

Israel und Deutschland: Eine langjährige Partnerschaft

Die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind einzigartig. Sie sind geprägt von der historischen Verantwortung Deutschlands nach dem Holocaust und dem Wunsch nach Versöhnung.

Am 12. Mai 1965, nur 20 Jahre nach dem Ende der NS-Herrschaft, nahmen beide Länder offiziell diplomatische Beziehungen auf. Dieser Schritt war ein politisches und menschliches Wunder – wie es Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einem festlichen Abendessen in Schloss Bellevue am 12. Mai 2025 zur Würdigung des 60-jährigen Jubiläum formulierte: „Dass Israel – das Land der Überlebenden – unserem Land jemals die Hand reichen würde, war ein Geschenk, das kein Deutscher erwarten durfte. Und dennoch: Israel hat uns die Hand gereicht.“

Seitdem ist eine enge Partnerschaft gewachsen – politisch, wirtschaftlich, kulturell und gesellschaftlich.

Von den Stärken des anderen profitieren

Israel ist für Deutschland ein bedeutender Wirtschaftspartner. Die Zusammenarbeit reicht von klassischen Industriezweigen bis zu Zukunftstechnologien. Deutsche Unternehmen wie Siemens, Bosch, BMW, Merck und die Deutsche Telekom betreiben Forschungszentren in Israel oder kooperieren mit israelischen Startups. Die Schwarz-Gruppe (u. a. Lidl) übernahm etwa das israelische Cybersicherheitsunternehmen XM-Cyber für 700 Millionen Euro.

Auch der deutsche Mittelstand ist in Israel aktiv: Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft eröffnete 2020 eine Repräsentanz in Tel Aviv, um Innovationen aus Israel mit deutschen Produktionskapazitäten zu verbinden – etwa im Bereich Künstliche Intelligenz und E-Health.

Aufeinander zugehen, sich besser verstehen

Freundschaft entsteht durch persönlichen Kontakt: Jährlich nehmen rund 9.000 Jugendliche an Austauschprogrammen zwischen Israel und Deutschland teil. Städtepartnerschaften, Freiwilligendienste und Bildungsreisen fördern das gegenseitige Verständnis beider Länder.

Kultur verbindet

Seit 1979 gibt es ein Goethe-Institut in Tel Aviv, seit 1988 auch eines in Jerusalem. Zahlreiche Stiftungen, kirchliche Projekte und Partnerschulen fördern den kulturellen Dialog. Die Restaurierung der „Weißen Stadt“ (Bauhaus-Architektur) in Tel Aviv ist nur eines der vielen gemeinsamen Projekte, die die Menschen vor Ort und aus aller Welt begeistern.

60 Jahre diplomatische Beziehungen sind ein Zeichen dafür, wie aus tiefem Schmerz eine lebendige Freundschaft entstehen konnte. Angesichts der aktuellen Bedrohungen durch Terror und Antisemitismus ist es wichtiger denn je, diese Verbindung zu pflegen und zu beschützen. Wir setzen auf sie als ein starkes Zeichen der Solidarität von Deutschland mit dem jüdischen Volk und dem Staat Israel.